Kleingruppenandacht  |  Woche 11

Wie geht’s weiter? Teil I

Zwei Freunde beschließen Tomaten anzupflanzen. Sie gehen zusammen einkaufen. Beide kaufen große Blumentöpfe, Pflanzenerde, Dünger, Samen… alles was man braucht. Sie pflanzen gemeinsam die Tomaten und stellen die Töpfe nach draußen. Der eine Freund denkt, damit ist die Arbeit getan. Er wartet einfach bis die Tomaten gewachsen sind. Der Andere schaut immer wieder nach seinen Pflanzen. Er achtet darauf, dass sie nicht zu viel Sonne oder Regen abbekommen. Bei Unwetter stellt er die Pflanzen an einen sicheren Platz. Eines Tages ist der Tag der Ernte gekommen. Beide Freunde schauen nach ihren Tomaten.

Eigentlich kann ich an dieser Stelle mit der Geschichte aufhören, das Ergebnis ist wohl allen klar. Derjenige, der sich gekümmert hat, schaut auf volle Tomatensträucher. Der Andere wird mit etwas Glück ein paar Tomaten finden, sofern die Sträucher nicht komplett vertrocknet oder vergammelt sind. Ich weiß nicht, wie viele von euch gut mit Pflanzen sind. Ich habe den Kaktus meiner Oma innerhalb eines Monats getötet. Aber wir können von dem Bild mit den Tomatensträuchern etwas für unseren Glauben mitnehmen. Beide haben gepflanzt, aber nur einer hat sich gekümmert.

Übertragen wir das Bild mal auf den Glauben. Zwei Freunde beschließen Jesus nachzufolgen. Sie beginnen gemeinsam Bibelstunden zu nehmen. Schließlich lassen sie sich gemeinsam taufen. An diesem Punkt trennen sich ihre Wege. Einer von den Beiden ist zufrieden mit der Entscheidung, die er getroffen hat und belässt es dabei. Glaube ist ein Wohlfühlmoment für ihn. Nichts was zu sehr gepflegt werden muss, nichts worauf das Leben ausgerichtet sein muss. Der Zweite schlägt einen anderen Weg ein. Er findet Möglichkeiten, um die Bibel und Gebet fest in sein tägliches Leben einzubauen. Er vertieft die bekannten Zugänge zu Gott, findet neue Wege um das Gebetsleben aktiv zu gestalten. Beide haben gepflanzt, aber nur einer hat sich gekümmert.

Auf den ersten Blick klingt das banal und wahrscheinlich hast du es schon oft gehört, aber das ändert nichts daran, dass es stimmt: Deine tägliche Andacht ist das, was dich im Glauben wachsen lässt. Deine tägliche Andacht ist deine direkte Verbindung zu deinem Vater im Himmel. Lass nicht zu, dass durch Schulstress, Prüfungswochen oder Arbeit der Kontakt abbricht.

Ellen White schreibt dazu: „Unsere jungen Leute sollen gegen jede Gewohnheit kämpfen, die sie in irgendeiner Weise von […] [der] Andacht abhält. Sie sollen feste Gebetszeiten haben und sie nie versäumen, wenn das irgend möglich ist.“ (My Life Today S.315) Wir haben in den letzten Wochen versucht, dir neue Wege aufzuzeigen. Neue Zugänge zu deinem Glaubensleben und Gebetszeiten zu entwickeln. Einen Garten an Möglichkeiten anzulegen. Jetzt liegt es an dir diese Möglichkeiten umzusetzen. Vielleicht hilft es dir dabei erstmal einen Schritt zurückzugehen. Stelle dir die Fragen: Wie sieht mein Andachtsleben, meine Beziehung Jesus jetzt gerade aus? Habe ich nur einen Entschluss gefasst oder setze ich ihn auch um? Was funktioniert gut, woran muss ich noch arbeiten? Freue ich mich auf die Andacht oder sehe ich es als eine Pflicht, die ich erfüllen muss?

Ich möchte nicht, dass du dich bei dem beantworten der Fragen schlecht oder schuldig fühlst. Ich hatte/ habe auch immer wieder Zeiten, in denen sich die Andacht wie eine Pflichterfüllung anfühlt. Bleib trotzdem dran! Vielleicht kannst du mit ein paar kleinen Veränderungen deine Beziehung zu Jesus zu neuem Leben erwecken. Jesus sehnt sich danach mit dir in Kontakt zu treten. Er möchte dir all die Segnungen, all die Liebe, die er für dich bereithält mitteilen. Gib ihm Zeit dafür.

Weiterführende Fragen:

  • Lies Lukas 18, 1 – 8. Warum ist es so wichtig, dass wir unsere Andacht und Gebetszeiten nicht vernachlässigen? Worin unterscheidet sich Gott von dem Richter in dem Gleichnis?
  • Wie gestaltest du dein Andachtsleben? Was hilft dir?
  • Wann merkst du, dass dein Andachtsleben auf der Strecke bleibt? Was kannst du tun, um das zu verhindern?