Kleingruppenandacht  |  Woche 2

Gott sehen

Letztes Jahr habe ich mit meiner 1. Klasse Schmetterlinge gezüchtet. Wir haben die Raupen gefüttert und als sie sich verpuppt haben, in eine Voliere gesetzt. Dann hieß es warten. Die Kinder sind jeden Morgen zuerst zu der Voliere gerannt, um zu schauen, ob ihre Raupen endlich zu Schmetterlingen geworden sind. Und eines Tages war es dann soweit. Dort flatterten vier Schmetterlinge. Die Kinder waren begeistert. Alle Farben und Formen mussten genau besprochen werden. Wir haben sie fünf Tage in der Klasse behalten, bevor sie freigelassen wurden. Aber dieses Erlebnis hat mir vor allem eine Sache gezeigt. Ich schreibe es mal mit den Worten von Hans Christian Andersen: Die ganze Welt ist eine Folge von Wundern, aber wir sind so an sie gewöhnt, dass wir sie gewöhnliche Dinge nennen. Als ich das Staunen der Kinder gesehen habe, ist mir wieder bewusst geworden, wie besonders die Welt ist, die Gott geschaffen hat. Sonne, die unser Gesicht wärmt. Die ersten Kirschblüten im Frühling. Das Vogelgezwitscher, das verheißt: Jetzt dauert es nicht mehr lange, der Frühling kommt. Wie oft nehmen wir diese Dinge bewusst wahr? Wie oft lassen wir uns auf die Schönheit ein, die uns umgibt? Dabei kann die Natur noch viel mehr. Sie kann uns auch einiges über unsere Beziehung zu Gott beibringen. Ich glaube, es ist kein Zufall, dass wir in der Bibel so viele Naturvergleiche finden. Gott benutzt die Natur, um uns Beispiele für seine Liebe zu uns zu geben.

1. Gott gibt uns Ruhe.

In den ersten Versen des Psalms 23 benutzt David für Gott das Bild eines Hirten. Der Hirte lässt seine Schafe an grünen Wiesen ausruhen. Er führt sie zu frischem Wasser. Er möchte, dass seine Schafe zur Ruhe kommen können, weit weg von dem Lärm und dem Gehetze des täglichen Lebens. Wenn du das nächste Mal gestresst bist, nimm dir die Zeit und geh spazieren. Atme tief durch. Nimm deine Umgebung ganz bewusst wahr. Achte darauf, was Gott dir durch die Natur sagen möchte.

2. Gott behält den Überblick.

Hast du dir jemals über unseren Jahreslauf Gedanken gemacht. Alles beginnt zu blühen, es wird warm, wir ernten, die Baume verlieren ihre Blätter, es wird kalt. Und es geht wieder von vorne los. Ein Blick in die Natur kann uns auch helfen zu verstehen, dass Gott, egal was passiert die Kontrolle behält. Er hat den Jahreskreis und die Naturgesetze in Kraft gesetzt, er ist auch in der Lage auf dein Leben aufzupassen und es in seinen Bahnen zu halten, wenn du ihn lässt.

3. Gott sorgt sich um uns.

Jesus weist in Matthäus 10, 29 darauf hin, dass nicht einmal ein Spatz vom Himmel fallen kann, ohne dass Gott es bemerkt. Wir sind noch viel kostbarer für Gott. Ein paar Kapitel früher in Matthäus 6 erklärt Jesus mithilfe von Spatzen und Blumen, dass genau so wie er diese füttert und kleidet, er auch uns versorgen wird. Gott hat als Schöpfer alle seine Geschöpfe im Blick. Unsere Welt ist in den letzten Monaten und Jahren komplett aus den Fugen geraten. Aber Gott ist immer noch da. Genauso wie er den Spatzen in der Hand hält, hält er auch dich. Es gibt noch viele weitere Dinge, die wir durch Gott über die Natur lernen können. Jetzt bist du dran. Was möchte Gott dir sagen?

Weiterführende Fragen:

Sprecht über eure Erfahrung von letzter Woche. Was hast du auf deinem Andachtsspaziergang Neues über deine Beziehung zu Gott gelernt?

Lest Matthäus 6, 25 – 34. Inwiefern kann euch ein Blick auf die Natur helfen, Gottes Liebe zu euch zu entdecken? Findet weitere Beispiele aus der Natur!

Wie kannst du Gott in der Natur noch bewusster erleben?