Kleingruppenandacht  |  Woche 9

Gott erforschen

„Prüft alles, das Gute behaltet!“ (1. Thessalonicher 5,21)

Wahrscheinlich gibt es viele Gründe, warum man den Youth in Mission Kongress besuchen möchte. Manche möchten alte Freunde wieder treffen, andere geistlichen Input erlangen, weitere neue Kontakte knüpfen und wieder andere am besten alles zusammen! Es gibt eine besondere Gruppe von Menschen, die aus einem ganz bestimmen Grund herkommen. Diese Menschen lieben es zu diskutieren, nachzudenken, zu ergründen und erforschen. Es ist ihre Form der Anbetung, wie sie Gott kennen lernen und näherkommen.

Ich denke hierbei gerne an Paulus. Überführt durch die Gotteserfahrung auf dem Weg nach Damaskus, die sein komplettes Weltbild verändert hat. In voller Überzeugung richtig zu handeln, muss ihn das tief getroffen haben, so falsch gewesen zu sein. Daraufhin änderte sich sein Leben und er wurde einer der führenden Zugpferde der damaligen Christenheit. Aufgrund dieser einen Erfahrung wurde folgender Psalm für ihn wahr:

„Denn die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit…“ (Psalm 111, 10).

Hier steht nicht, dass die Weisheit und Klugheit des Menschen die Vorbedingung ist um Gott schätzen und respektieren lernen. Nein! Paulus erlebte es anders. Ehrfurcht vor Gott zu haben und sich nichts auf das eigene Wissen, den eigenen Intellekt einzubilden, dadurch öffnen wir die Türe für ein tieferes Verständnis von Gott. Paulus spezifiziert das sogar in einem seiner Briefe:

„Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, dass ich es ergriffen habe; eines aber [tue ich]: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt…“ (Philipper 3,13).

Paulus hat sich das Geheimnis in Demut zu leben lange bewahrt. Ellen White drückt es noch deutlicher aus, indem sie sagt: „Das Wissen des gelehrten Mannes ist, sobald es darauf ankommt, Seelen zu Christus zu führen, Torheit, wenn er nicht durch die Schule Christi gegangen ist.“ (Testimonies for the Church VI, S.318) Vielmehr ermutigt sie uns, dass wir alle angehalten sind, „die verschiedenen Punkte unseres Glaubens zu studieren.“ (The Review and Herald, 1. April 1880). Ich behaupte, dass Gott in uns Menschen dieses Streben nach Wissen und Weisheit hingelegt hat. Dass wir die Bibel und die Dinge um uns herum erforschen und studieren sollen. Dass wir dabei auf Gottes Weisheit vertrauen und uns Erkenntnis von ihm schenken lassen. Deine und meine Aufgabe ist es herauszufinden, wie ich persönlich auch auf diese Art und Weise Gott erfahren und verkünden kann.

Weiterführende Fragen:

  • Denke nochmal an den Yim zurück. Welche Inputs (Predigten, Workshop etc.) haben mich auf dem YIM intellektuell besonders gefesselt und in Anspruch genommen?
  • Lies Philipper 3, 12 – 16. Warum ist es wichtig die Bibel selbst zu erforschen und nicht einfach die Meinungen anderer zu übernehmen? Welche Haltung sollten wir dabei haben?
  • Beschreibt Differenzen und Gemeinsamkeiten, die Menschen „mit Furcht“ und „ohne Furcht“ des Herrn in Bezug auf ihr Wissen (ggf. Weisheit) haben. Wie lassen sich diese Menschen charakterisieren?