Kleingruppenandacht  |  Woche 1

Als ich klein war, habe ich unsere Familienandachten geliebt

Andachtszeit hieß nämlich meistens auch Kuschelzeit, besonders im Winter. Meine Mama hat Kerzen angezündet, wir haben uns alle auf das Sofa gekuschelt und dann haben wir gemeinsam eine Geschichte aus der Bibel gelesen. Als ich älter wurde, änderte sich mein Andachtsleben. Ich versuchte eine Routine hineinzubringen und versuchte einzelne Passagen aus der Bibel wochen- oder auch Monatsmiete immer wieder zu lesen und darüber zu beten. Das hat mal besser, mal schlechter geklappt. Wenn ich am Wochenende oder im Urlaub Zeit hatte, ging ich ans Meer oder auf einen Berg und versuchte in der Natur ganz bewusst zu Gott eine Verbindung aufzubauen und mit ihm zu reden. Über die Jahre hatte mein Andachtsleben seine Höhen und Tiefen. Ich habe viel ausprobiert. Und dabei eine Sache entdeckt: Ich glaube, dass wir es uns manchmal zu leicht machen, wenn uns jemand fragt, wie man eine Beziehung zu Gott aufbauen soll. Unsere typische Antwort lautet wahrscheinlich so: Bibel lesen und beten. Daran ist grundsätzlich nichts falsch. Ich glaube aber auch, dass wir damit nur an der Oberfläche kratzen. Deswegen lade ich dazu ein, dass wir von dem lernen, der Gott so nahe ist, wie sonst keiner: Jesus. In Lukas 21, 37 bekommen wir einen kleinen Einblick, wie Jesus sein Andachtsleben gestaltete. Er war aber tagsüber im Tempel und lehrte, bei Nacht aber ging er hinaus und übernachtete an dem Berg, welcher Ölberg heißt. (Lukas 21, 37) In Lukas 22, 39 erfahren wir, dass das einer seiner Gewohnheiten war. Und Ellen White schreibt im Leben Jesu, dass er zum Ölberg ging um neue Kraft im Gebet zu sammeln. Lasst uns mal genauer anschauen, was Jesus tat. Die Begegnung mit Gott stellte offensichtlich eine Gewohnheit für Jesus dar. Er betete regelmäßig zu Gott. Immer wieder an diesem einen Ort. Ein Ort, an dem keine Reize auf ihn einprasselten und ein Ort, in dem ihn die Natur umgab. Jesus las also nicht nur in den alten Schriften oder betete, sondern er suchte sich sorgfältig einen Begegnungsplatz mit seinem Vater aus. Er schaffte eine Atmosphäre. Stille, Mondlicht, Natur. Keine Ablenkungen. Keine Reizüberflutungen. Dort empfing er die Kraft, die es ihm ermöglichte wieder aktiv zu werden. Als ich mein eigenes Glaubensleben angeschaut habe, habe ich bemerkt, dass ich in den vergangenen Jahren auch immer wieder verschiedene Atmosphären geschaffen oder unterschiedliche Methoden genutzt habe, um Gott zu begegnen. Um Bibel lesen und beten in etwas neues einzubetten. Und vielleicht geht es dir genauso, wenn du über deine Andachtsroutine nachdenkst. Du hast auch schon unterschiedliche Dinge ausprobiert und endlich einen Weg gefunden, der es dir ermöglicht mit Gott zu kommunizieren. Es kann aber auch sein, dass du gerade in deiner Routine feststeckst und das Gefühl hast, Andacht ist mehr eine Pflichtübung für dich, aber keine Bereicherung. Vielleicht hast du auch noch gar keine Andachtsroutine. Egal wo du jetzt stehst, ich lade dich ein mit uns auf eine Reise zu gehen. In den nächsten Wochen werden wir uns unterschiedliche Arten der Anbetung und der Andacht anschauen. Manche werden dich hoffentlich tief berühren, andere wirst du vielleicht nur einmal ausprobieren. Aber ich lade dich ein, dich auf unsere Reise einzulassen. Gott neu zu erfahren. Und am Ende deine Andacht nicht als eine Pflichtübung zu sehen, sondern als Zeit mit deinem besten Freund.

1) Was wurde dir über Andacht und das Aufbauen einer Beziehung zu Gott beigebracht? Was hast du für dich entdeckt?
2) Wie erlebst du momentan dein Andachtsleben? Welchen Einfluss hat es auf deine Beziehung zu Gott?
3) Beschreibe eine Zeit, in der du in deinem Andachtsleben festgesteckt bist. Was hat dir geholfen von dort wegzukommen?